Vergebung richtig angewandt

von Janine Lesch

„Vergib ihm/ihr doch einfach, dann hast du deine Ruhe.“, „Vertrag dich mit ihm, sieh darüber hinweg“, „Ist doch gar nicht so schlimm, vergiss es einfach.“… Na, solche Sprüche kennst du? Und so gut sie manchmal klingen, so beschissen fühlt es sich an, wenn du es eben nicht kannst, oder?

Die Funktionsweise unseres Bewusstseins zu erforschen ist ein interessanter, spannender und tiefer Weg. Es geht vor allem darum, dahin zu schauen: wo bei DIR, in deinem Bewusstsein, Wunden entstanden sind, die wir heilen möchten. Viele glauben, es ginge hierbei darum, Anderen zu vergeben, für das, was sie uns antaten, zu verzeihen. Vergebung: Die Königsdisziplin der spirituellen Lehren. Ein Missverständnis!!!!

Wie meine ich dies: Stell dir vor, ich sage dir: „Fühl dich jetzt sofort traurig, wütend, zornig, einsam, etc.“ Tust du das dann? Du wirst mich wahrscheinlich anschauen und sagen: „Aus welchem Grund sollte ich das tun? Das klappt so nicht, außerdem: ich will mich so gar nicht fühlen, also, was willst du von mir?“

Hier wird deutlich: ICH kann dir als Außenstehende, keine Gefühle einfach so reinpflanzen, oder weitergeben oder dich veranlassen so zu fühlen.

Gehen wir einen Schritt weiter: Wenn ich jetzt Worte sage, die dich zornig werden lassen oder traurig werden lassen, heißt es schnell: „Die hat mich mit xyz verletzt..“ Analog zum Beispiel eben, hier eine begründete Frage: Wie soll ich das machen, wenn doch klar ist, dass ich Dir keine Emotionen einfach in den Körper „reintun“ kann.

Ich höre deine Stimme: JA, aber das verletzt doch, wenn du mich z.B. als Arschloch deklarierst. Gut, ist bestimmt keine so tolle Wortwahl, jedoch ganz objektiv betrachtet: Na und? Die Fragen, die du dir jetzt stellen darfst, sind Folgende:

1) Was assoziierst du mit dem Begriff Arschloch?

2) Was interpretierst du, wenn du dieses Wort hörst?

3) Wie fühlst du dich dabei?

4) Wie richtest du dieses Wort gegen dich?

Sobald du diese Fragen beantwortet hast, erkennst du, wie dein Verstand nach Antworten gesucht hat- und diese auch findet. All dies ist Teil DEINES Bewusstseins und deiner Einstellung: ZU DIR SELBST in Kombination mit dem Wort: Arschloch.Ich gehe weiter… eine weitere Möglichkeit wäre, wie folgt zu reagieren:„Ja, ist doch super, ich hab eins, damit lässt sich viel Ballast einfach mal lösen ( und dies nicht nur Körperlich *uh, hat sie das jetzt gesagt, sie ist doch eine Frau*, sondern vor allem: auch auf gedanklicher Ebene: einfach Mal loszulassen von dem Schrott, den wir da so denken und: gegen uns richten.)Es kommt, wie immer wieder, auf die Sichtweise auf die Dinge an, die wir erleben und die uns widerfahren. Es geht um den konstruktiven Umgang mit Kritik als auch einen konstruktiven Umgang mit sich Selbst, seiner Sicht auf sich selbst und vor allem: das Einsparen vieler überflüssiger, negativer, zeitraubender und ermüdender Gedanken, die uns alltäglich begleiten.

Was hat das Ganze jetzt mit Vergebung zu tun. Nun: Es wird einen Grund geben, warum du, wie im ersten Beispiel, das „Arschloch“ negativ auf Dich deutest. Du wirst hier in deiner Kindheit-oder Jugendzeit Erfahrungen gemacht haben, die dir mit Sicherheit nicht gut getan haben und die dich haben schlecht fühlen lassen. Du erhebst den Zeigefinger gegen Andere und sagst: „Der ist Schuld, dass ich mich jetzt so und so fühle, er hat mich beleidigt.“ Und nochmals: Wenn keiner Dir ein Gefühl oder eine Emotion einfach so „überstülpen“ kann, wie sollte er dies auch jetzt tun? Es handelt sich hierbei um Erfahrungen und Lernmuster aus Kindheitstagen. Es geht um: verletzte Gefühle und vor allem: um Interpretationen gegen Dich Selbst. Die typischsten tief verwurzelten Glaubenssätze sind: „Ich bin nicht genug“ „ich versage“, „Ich werde abgelehnt“ oder „Ich bin nicht geliebt.“ Die Frage ist jetzt: Woher kommen sie? Wir alle haben in unserer Kindheit bestimmte Erfahrungen gemacht, die mit Sicherheit nicht schön waren. Hieraus entwickeln sich (unbewusst) Glaubenssätze und Glaubensmuster, die so tief verwurzelt sind, dass wir sie nicht mehr im Bewusstsein tragen, jedoch in jeder Situation, die uns umgibt, aufploppt. Und JA: in Jeder.

Wenn du Näheres hierüber lesen und erfahren möchtest und vor allem, wie diese Glaubenssätze entstehen, empfehle ich Dir die Notizen: „Ablehnung- die Sonnenseiten“ (https://www.facebook.com/notes/janine-lesch/ablehnung-die-sonnenseiten/4109199665772211/) und „Ablehnung“ ( https://www.facebook.com/notes/janine-lesch/ablehnung/3971877602837752/) von mir.

Im Coachingprozess gehen wir genau zu diesen Situationen hin, schauen uns die Konflikte und Missstände an und lösen sie harmonisch auf… Es geht um: Verantwortungsübernahme. Und Verantwortung zu übernehmen fängt bekanntlich IMMER bei sich selbst an. Nach dem Motto: wer sich nicht führen kann, der kann auch Andere nicht führen. Wer nicht in der Lage ist, eigenverantwortlich für sein Leben zu sein, wie soll er Andere dazu bewegen, Verantwortung für sich zu übernehmen (und ja.. das Ausmaß der Verantwortungsübernahme kann sehr stark variieren.) Wenn wir nicht Fahrrad fahren können: wie wollen wir jemandem Anderen das Fahrrad fahren beibringen? Wenn es also um die Übernahme von Eigenverantwortung geht, so geht es genau auch hierbei im Bezug auf Vergebung. Angenommen du denkst über dich: „Ich bin nicht gut genug“ (aufgrund tiefgreifender Erfahrungen aus der Kindheit). Ein Glaubenssatz, dem keiner, beim bloßen Lesen einfach zustimmen würde, denn: Irgendwie wissen wir ja: wir sind schon irgendwie gut genug, oder? Wenn ich dich jetzt aber mal frage: Mach mal Werbung für Dich und das, was du so tust? Wie reagierst du dann? „Nee, das ist nichts für mich. Ne, das passt nicht zu mir und: ach, so gut ist es nicht.“ Oder? Nun… und was denkt jemand, der solche Sprüche bringt: „ICH BIN NICHT GUT GENUG“ oder „ICH HABE ANGST ZU VERSAGEN..(und bin dann eben nicht gut genug.)“ Langsam machts mehr Sinn, hm?

In dem Moment, wo wir die Zeit rückwärts laufen lassen, uns gemeinsam Situationen und Erfahrungen anschauen und kritisch und objektiv beleuchten, so kommen wir zur Wurzel des eigentlichen Problems.. und erkennen: Was habe ich MIR mit dieser Interpretation eigentlich angetan? Kaum einer hört den Satz: Du bist nicht gut genug. (damit schließe ich nicht aus, dass es Eltern oder Menschen gibt, die dies so sagen. Näheres zum Umgang hierzu entnimmst du der Notiz „Ablehnung, die Sonnenseiten“). Wir bekommen mehr beiläufig Sätze um die Ohren gehauen, die uns glauben lassen, dass wir nicht gut genug sind… bis wir es irgendwann eben glauben. Und die Konsequenzen sind verheerend. Stell dir vor, du läufst jahrelang mit dem unbewussten Glauben durch die Gegend „Ich bin nicht gut genug?“ Wenn doch alles in diesem Universum nach unserem Glauben in Erscheinung tritt: Na, wie oft hast du Situationen erlebt, die dich weiterhin bestärkt haben, dass du: etwas nicht kannst, nicht gut genug bist so wie du bist: im Job (den du nicht bekommen hast), in der Partnerschaft (wo du immer abgelehnt wurdest oder es nie geklappt hat), bei Freunden (die dich im Stich gelassen haben)? Schau mal tief hinein…In dem Moment jedoch, in dem wir zur Wurzel gehen und erkennen: das ist MEIN Glaubenssatz, den ich angenommen habe- aufgrund von Interpretationen, fehlenden Sichtweisen, mangelnder Kapazitäten, erkennst du: Was habe ich MIR damit eigentlich mein Leben lang angetan? Wie sehr habe ich mich SELBST verletzt, immer und immer wieder, weil ich glaubte, dass ICH nicht gut genug bin. Es ist DEINE Aufgabe, diese Dinge in die Heilung zu bringen. Andere Menschen haben hiermit wenig zu tun. Sie halten dir nur immer und immer wieder den Spiegel vor, wenn es darum geht: deinen unbewussten Glauben tatsächlich gespiegelt zu bekommen. Wenn es Andere machen: DAS tut weh. Und wenn wir es Selbst tun?… dann merkt es keiner. Und ja, genau DAS ist es, was Trauer, Kummer und Schmerz auslöst. Es ist dein Selbst, deine Seele, die weint.. . Und dieses Leid befreit werden will. Und genau hierfür brauchen wir DIESE Menschen: diesen Schmerz ins Bewusstsein zu rufen: um UNS SELBST zu erkennen!!!Die Welt ist DEIN Spiegel. Also prüfe genau, welche Missstände dich traurig stimmen und was DIES mit Dir zu tun hat. Heilung ist JEDERZEIT möglich. Hier und Jetzt.. und nur die Mutigen gehen den Weg in diese Zeiten hinein, wo eine Wunde erschaffen wurde, die DU schließen kannst. Für Dich und somit gleichzeitig für jeden Anderen.Wir brauchen mehr Menschen, die bereit sind, ihr Kerzenlicht anzumachen, um neue Kerzen zu entzünden. Wenn wir jedoch immer länger darauf warten, dass ein Anderer sie vor uns anmacht, so bist du überall, aber NICHT in der Gegenwart. Es heißt nicht umsonst Gegenwart: gegen das Warten.Wenn du wissen und erfahren möchtest, wie du an diese Themen kommst, sie auflöst und alle Emotionen und Energien befreist, so empfehle ich Dir: dich bei mir zu melden (via Facebook Messenger oder unter: lesch-coaching@gmx.de , gerne auch via Instagram: Janine_Lesch_Official oder meine Website: https://janine-lesch-coach.jimdosite.com/) UND am Freespirit Bewusstseinstraining von Bruno Würtenberger teilzunehmen: nähere Infos: www.freespiritinfo.com . Ich kenne kein besseres Training, das dir alle Methoden und das notwendige Handwerkzeug mitgibt, um deine Realität so zu erschaffen, wie du sie dir wünscht. Du glaubst das nicht? Nun.. es passiert nach DEINEM Glauben 😉.In Liebe und: ich wünsche Dir die schönste und herzlichste Vergebung Dir selbst gegenüber.

Deine Janine

Bildquelle


Janine Lesch

@janine


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