Ablehnung

von Janine Lesch

Synonyme: Abfuhr Ablehnung · Absage · Rückweisung · Verneinung · Verweigerung · Weigerung· Zurückweisung.Ein Wort, ein Gedanke, ein Gefühl. Ablehnung ist wohl eine der stärksten Emotionen, die wir verspüren, wenn es darum geht, mit Menschen zu kommunizieren. Etwas, das uns abhält, die Dinge zu tun, die wir am Liebsten tun würden. Was zähle ich dazu?“Nein.”, “Danke, jetzt nicht.”, “Stop!”, “Wie redest du eigentlich mit mir?”, “So spreche ich nicht mit Dir.” oder einfach: “Ich möchte das nicht” oder “dann passt das halt nicht zwischen uns” oder “…dann gehen wir eben getrennte Wege.”In Gesprächen mit Menschen entsteht dieses diffuse Gefühl zwischen dem Du und dem Ich, wenn es darauf ankommt, mal Tacheles zu sprechen. Mal zu sagen, was WIRKLICH ist und wie wir uns individuell fühlen. Da geistern Gedanken rum, wie “das kann ich so nicht sagen”, “das macht man so nicht”, “das ist jetzt unpassend”, “Die Situation hat einfach nicht gepasst” und manch einer erkennt:”Ich habs mich nicht getraut.”

Wenn wir Gespräche, wo wir Dinge NICHT ausgesprochen haben, jedoch revue überblicken oder noch mit Anderen darüber sprechen, dann kommen genau die Sätze heraus, die wir EIGENTLICH sagen wollten- und bereuen, dass wir sie nicht gesagt haben.Warum entsteht sowas? Nun..zu erst einmal geht es wohl darum, zu erkennen, wer uns sagte, dass wir diese oder jene Emotion (Wut, Trauer, Schwäche, Hilfslosigkeit, etc) NICHT ausdrücken DÜRFEN. Ich bin mir sicher: hier findet jeder individuell eine Lösung und kann sich an etwaige Situationen (von früher) erinnern. Die nächste Frage, die sich dann stellt ist: Wie fühle ich mich, wenn ich diesen Gedanken glaube?

Und genau das darfst DU dich in diesen Momenten fragen. Wie fühlt es sich an, wenn ich diesen Gedanken glaube, ich darf “xxxx” nicht sagen.

Es handelt sich um: Indokrinationen. Diese können aus dem Elternhaus stammen, von den Eltern der Eltern, anderen Generationen und Erfahrungen UND Institutionen, wie der Kirche oder dem Staat. Dinge, die halt NICHT gesagt werden dürfen.

Die Frage, die ich jetzt mal in den Raum stelle ist: Handeln die Menschen so, wie sie dir sagen, dass DU dich NICHT verhalten darfst? Wie handeln und agieren diese Menschen? Interessanterweise beobachte ich 2 Phänomene: Die, die genau das Gegenteil tun, und das, was sie dir verbieten mit Inbrunst tun, sodass sich die Frage stellt: Warum sagst du mir das, du tust es doch selbst? oder: es handelt sich um Menschen, die dies NIE zeigen, zumindest nicht direkt ersichtlich, sondern auf einer anderen Ebene: gedanklich oder in einem anderen situativen Kontext.Wie kann eigentlich jemand bewirken, mich oder dich abzulehnen? Das wäre wie, als würde Jemand auf dich zukommen und sagen: Jetzt sei mal aggressiv. Bist du es dann? Nun, wenn er bestimmte Dinge anstellt, die sodann dieses Gefühl in Dir auslösen, ok, dann könntest du aggressiv werden. Aber im Grunde genommen ist klar, was ich meine, oder? Nur, weil jemand will, dass du aggressiv bist, bist du es noch lange nicht. Das Gleiche gilt sodann auch für Ablehnung. Niemand kann dich ablehnend fühlen lassen, dies MACHST du Selbst.Wie passiert das? Nun, gehen wir im oben gesagten Beispiel vor: Jemand beschimpft dich. Du merkst, da ist eine innere Aggression und merkst: eigentlich möchte ich mich wehren und was dazu sagen. Aus ANGST vor Ablehnung machst du es vielleicht nicht und äußerst dich auf verbal ruhiger Art und Weise, um die Situation nicht deeskalieren zu lassen. Der Andere beruhigt sich vielleicht, ihr klärt die Sache und in Dir geht die “Party” weiter. Du fühlst dich danach weiterhin aggressiv, tobst vielleicht oder lässt den Druck, der da noch in Dir ist, bei Jemandem anderen aus. Vielleicht kennt ihr solche Phänomene aus Arbeitssituationen oder im familiären/freundschaftlichen Kontext auch pastedGraphic.png;).

Gut, also wir handeln nicht, weil wir Angst haben abgelehnt zu werden. Die nun logische Frage ist: In dieser Situation von der wir jetzt sprechen, wo es zu einem Disput kommt, und du nicht sagst, was authentisch Sache ist, wirst du da nicht bereits abgelehnt- vom Anderen? Der Andere ist anderer Meinung als du, was deutlich wird. Er sagt Dir: Das, was du tust, ist falsch und das, was ich tue ist richtig (ich gehe jetzt vom Fall aus, dass der Andere nicht den Freiraum lässt, dich so handeln zu lassen, wie es DIR entspricht). Das heißt: DIe Ablehnung findet bereits statt. Was passiert jetzt, wenn wir aus Angst vor Ablehnung, die ja bereits VORHANDEN ist (denn, der Andere lehnt deine Sicht der Dinge deutlich ab), wenn du NICHT für dich einstehst? DU lehnst DICH selber ab. Nämlich: In dem DU selbst nicht hinter Dir stehst und sagst: “SO NICHT.”

Interessant, nicht wahr?Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: All dies hat kindliche Wurzeln, dessen wir uns meist nicht mehr bewusst sind. Für den Einen UND für den Anderen. Ängste können sich ausdrücken in Form von: Wut, Trauer, Humor, Überspielungen, Abweisung, Ignoranz, Weglaufen- oh es gibt viele Formen. Ich gehe nicht ins Detail, wieso diese Abweichungen quasi der Deckmantel sind, dies führt zu weit. Lassen wir es einfach so stehen.Wir alle, tief in uns, haben das Bedürnis, geliebt zu werden. Es gibt Eltern, die Liebe anders ausdrücken, als du es brauchst und verstehst. Andere Wege der Kommunikation, andere Sichtweisen und andere Arten, Liebe zu zeigen oder zu empfangen. Irgendwann tauchte eine Situation auf, wo du dich ungeliebt fühltest. Vielleicht warst du noch so jung, dass du dich nicht mehr hieran erinnern konntest, vllt sogar noch im Mutterbauch. Auch, wenn wir dies nicht bewusst aufnehmen können, weil unser Gehirn noch lange nicht so weit entwickelt war, so nehmen wir es wahr: denn unser Gefühl FÜHLT alles. Nicht geliebt zu werden ist der größte Schmerz- und wer fühlt gerne Schmerzen? Und: wenn wir gar nicht wissen, warum wir uns so fühlen, wie wir uns fühlen: wie sollen wir dies bloß ausdrücken und verarbeiten? Was sodann häufig passiert: Wir bemühen uns, immer mehr, geliebt zu werden, aus Angst, nicht weiter abgelehnt zu werden- anstelle das wir für uns Selber einstehen und sagen: So fühlt es sich für mich nicht stimmig an. Jetzt ist erkennbar, wieso Elternschaft so essentiell ist, wo es darum geht, das Kind zu verstehen und auf seine Bedürfnisse einzugehen, noch bevor es sprechen oder so denken kann, dass es die Situation versteht, oder?

Wir alle wünschen uns: Jemand, der für uns einsteht und ein deutliches Stop sagt. Vor allem als Kinder. Wenn wir dies nicht erfahren haben, so entsteht eine Wunde, deren Ursprung wir gar nicht mehr im Bewusstsein haben… und erleben immer mehr: Ablehnung. Denn: ein Kind, das nicht lernt, über Gefühle zu sprechen, das nie lernt, Stop zu sagen, das übergeht seine Gefühle, nimmt sie nicht mehr wahr, weil es bestrebt ist: es anderen Recht zu machen, weil: es geliebt werden will. Und bei jedem: es Anderen Recht machen zu wollen, erfährt es das gleiche Muster: Ablehnung- und zwar seiner eigenen Stimme gegenüber. Irgendwann ist es Zeit, die Liebe nicht mehr von Anderen zu suchen. Nicht mehr danach zu suchen, dass uns jemand rettet. Sondern , das wir uns SELBST das geben, was wir als Kinder nicht erhalten haben: Selbstliebe, eine eigene Stimme und den Mut, die eigene Wahrheit auszusprechen. Erst dies ebnet den Weg: Aus Ablehnung, Annahme zu wandeln. Und in diesem Moment bist du frei, DU selbst zu sein- und den Anderen das Leben leben zu lassen, welches er wünscht. Selbstliebe ist die Basis nicht nur für Dich selbst, sondern auch für den Anderen. Selbstliebe gibt dir die Kraft, für Dich einzustehen, deinen Weg zu gehen UND gleichsam auch den Anderen sein Leben leben zu lassen, dass für ihn stimmt. Denn: woher wissen wir, was für den Anderen richtig ist? In diesem Sinne: gib Dir die Stimme, die du dir immer gewünscht hast, gib Dir Selbst das, was du von Anderen lange erwartet hast. Steh zu Dir selbst und erlaube Dir, dass Andere dich ablehnen, solange DU DEINEM Herzensweg folgst. Wenn du wissen willst, wie du Dir und deinem Herzen wieder folgen kannst, denn: es schlägt immer für dich, so empfehle ich dir nicht nur mein Coaching (schreib mich HIER einfach an oder sende eine Email an: lesch-coaching@gmx.de), sondern den Grundkurs von Freespirit von Bruno Würtenberger. Nähere Infos: www.freespiritinfo.com

There´s no better way than to yourself.

In Liebe Janine

Bildquelle


Janine Lesch

@janine


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